Bei aller Begeisterung für Klebetechniken, Schrauben und Dübel könnte man den Nagel schnell übersehen. Doch das wäre ein Fehler, denn nach wie vor ist ein Nagel oft die schnellste, günstigste und beste Lösung für ein Befestigungsproblem. Der Nagel gehört schließlich ohne Frage zu den ältesten Bau-Utensilien der Menschheit. Seit es Eisen gibt, schlägt man es in Holz & Co., um damit zwei Bauteile zu verbinden. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Wir stellen Ihnen hier die gängigsten Nagel-Typen vor und zeigen, wie Sie die verschiedenen Varianten verwenden.
Das einfache Verankern eines Bildes an der Wand ist ein gutes Beispiel für die ungebrochene Nützlichkeit des Nagels. Natürlich könnte man eine Bohrung machen, das Loch aussaugen, einen Dübel setzen und eine Schraube eindrehen. Man könnte aber auch eben einen Stahlstift in die Wand schlagen. Das dauert einen Bruchteil der Zeit, hält genauso gut oder noch besser – und richtet kaum Flurschaden an. Wenn ein Sessel bezogen werden soll oder wenn das Bitumen-Dach vom Gartenhaus undicht ist, führt auch heute kein Weg an Nagel und Hammer vorbei.
Wir stellen Ihnen hier die gängigsten Nagel-Typen vor und zeigen, wie Sie die verschiedenen Varianten verwenden.
Mit dem BAUHAUS Sortiment an Nägeln online oder im Fachcentrum vor Ort schaffen Sie perfekte Basis für Ihre nächste Heimwerker-Challenge. Wir haben hier die wichtigsten Nagel-Typen in verschiedenen Formen und Größen und ihr Handling für Sie zusammengefasst – mit diesen Nägeln (auch Stifte genannt) kommt man gut durch ein Heimwerkerleben.
Die weichen Drahtstifte (aus blankem Eisen oder verzinkt für den Außenbereich) eignen sich vor allem zur Herstellung von Holzverbindungen oder zur Befestigung von dünnen Materialien wie etwa Folie, Dachpappe, Dünnblech oder Stoff in Holz. Es gibt Drahtstifte mit Senkkopf und Drahtstifte mit Stauchkopf. Senkkopf-Nägel eignen sich ideal für die einfache Verbindung von zwei Holzteilen. Durch die Kopfform steigert sich der Auszugswert des Nagels, was der Verbindung eine höhere Stabilität gibt. Die Ausführung als Stauchkopf-Nagel hingegen lässt sich komplett im Holz versenken und anschließend zukitten oder überspachteln.
Der robuste Stahlnagel besteht aus gehärtetem Stahl (blank, gebläut/phosphatiert oder verzinkt). Mit einem Linsenkopf-Stahlnagel sind Befestigungen auf Beton, Mauerwerk und Harthölzern möglich. Im Innenbereich kommen aus dekorativen Gründen alternativ Linsenköpfe aus Messing zum Einsatz. Dieser Nagel ist ideal, um damit Bilder an Wänden aufzuhängen. Aber Vorsicht: Zu lang sollte der Nagel nicht sein (max. 3 cm), da sich bei einer größeren Länge auch der beste Stahlnagel beim Einschlagen verbiegt. Gehärtete Stahlnägel mit Senkkopf und einem geriffelten Schaft verfügen über eine höhere Auszugskraft und eignen sich ideal für Befestigungen auf Beton und Ziegelsteinen – besonders von Latten (Unterkonstruktionen), Rahmen-Bauplatten oder bei Installationsarbeiten.
Nägel aus Messing oder Kupfer kommen vor allem dort zum Einsatz, wo entweder dekorative Zwecke erfüllt werden sollen – etwa für Beschläge im Möbelbau oder für die Befestigung von Abdeck- oder Zierleisten – oder wo der Nagel sehr robust, rostfrei und nicht magnetisch sein soll, etwa im Bootsbau. Sie sind weniger stabil als Stahl- oder Drahtnägel.
Ankernägel (auch Kammnägel genannt) dienen zur Befestigung von Holzverbindern im konstruktiven Holzbau. Durch das ringförmige Widerhakengewinde sitzt der Nagel besonders fest und sicher. Man erkennt ihn an den seitlichen Ringen oder Rippen, die eine besonders gute Verankerung (!) im Holz bewirken. Der Experte für Holzkonstruktionen ist Zimmermanns Liebling. Extrem dauerhaft. Dieser Spezialnagel hat nur eine Schwäche: das Herausziehen, wenn man ihn falsch platziert hat, ist eine Qual! Also: Zweimal gucken, einmal nageln…
Dicker Kopf, kurzer Schaft: Auch Bezüge und Polster bekommen einen speziellen Nagel. Der Polsternagel hat genauso schmückende wie haltende Funktion. Die Auswahl an Designs und Materialien (z. B. Messing, Nickel) für den sichtbaren Kopf ist groß. Umso wichtiger, dass dieser beim Einschlagen nicht beschädigt wird.
Die Dachpappstifte machen, was ihr Name sagt: Sie halten die Bitumenbahn auf dem Gartenhaus. Die Dachpapp-Stifte haben einen breiten Kopf, bestehen aus feuerverzinktem Stahl (wasserbeständig und rostfrei) und eignen sich aufgrund des breiten Kopfes für die Befestigung von Dachpappe, Dachplanen und Schieferplatten – vor allem auf Holzunterkonstruktionen. In der Industrie werden sie typischerweise mit Druckluft geschossen, zu Hause von Hand genagelt. Das ist eine Fleißaufgabe, ist doch der Abstand zwischen den Befestigungen mit maximal 40 cm eng! Material: Stahl, meist verzinkt.
Rillennägel sehen zwar eher aus wie Schrauben, werden aber wie üblich ins Holz geschlagen und halten dank der Rillung wie eine Schraube. Sie sind in verschiedenen Farben erhältlich und dienen zur Befestigung von Paneelen, Abdeck- oder Teppichleisten.
Um Drähte, Draht- und Zaunlatten auf Holz sicher und schnell zu befestigen, eignen sich verzinkte Drahtkrampen. Diese gebogenen Stahlnägel besitzen im Gegensatz zu normalen Nägeln keinen Kopf, sondern sind an beiden Enden spitz.
Wichtigste Regel: Hammer und Nagel müssen zusammenpassen. Außerdem sollte man den Nagel nur so lange mit den Fingern stützen, bis er selbst hält. Bei kleinen Nägeln hilft ein Stück Papier als Halter. Der Blick geht beim Hämmern immer auf den Nagel und die Hand hält den Hammer so tief wie möglich am Stiel. Und wenn Sie merken, dass Ihr Nagel schief ins Holz geht – rechtzeitig stoppen, seitlich weiter schlagen oder gleich den Nagel rausziehen und erneut ansetzen.